Barbara Wendelken - Tod an der blauen Balje

 


1993 ertrank Marit Hansens Vater unter ungeklärten Umständen an der Blauen Balje. Damals war nur ihre Jugendliebe Christoph Schneyder mit an Bord. Jetzt findet Marit bei Renovierungsarbeiten eine Blechdose mit geheimnisvollen Papieren, die den Tod ihres Vaters in einem neuen Licht erscheinen lassen. Nach all den Jahren nimmt sie wieder Kontakt mit Christoph auf.  

Dann geschieht ein schrecklicher Mord auf Wangerooge. Jemand erschießt Marits Mutter, eine alte, schwerkranke Frau, die ohnehin nicht mehr lange zu leben hat.

Bei seinen Ermittlungen muss Hauptkommissar Gerrit Rennrodt erkennen, dass nicht alle Insulaner die Wahrheit sagen. Er stößt auf alte Geheimnisse und bald ist klar, dass die Lösung in der Vergangenheit zu suchen ist.


Leseprobe:


Sie stand auf und ging rüber zum Fenster. Sogar ihr Gang war noch derselbe, die Länge der Schritte, die Kopfhaltung. Wenn ihr bewusst war, dass er sie anstarrte, konnte sie das gut verbergen. Völlig unbekümmert stellte sie sich auf Zehenspitzen und zog die Vorhänge zu, dann drehte sie sich um. 

„Du fragst dich bestimmt, warum ich dir geschrieben habe. Bei den Umbauarbeiten hat Jochen Brinkmann eine Blechdose gefunden. Sie befand sich unter dem Stallboden. Die Steine dort hat mein Vater gelegt, als er und meine Mutter 1977 in das Haus gezogen sind. Die Dose muss er also selbst versteckt haben … warte.“ Marit verließ die Küche und kehrte wenig später mit einer grauen Blechdose zurück, wie Schneyders Großvater sie früher mit zur Zeche genommen hatte. In der Dose befanden sich ein alter, ungültiger Personalausweis und ein Führerschein, beide ausgestellt auf den Namen Klaus Märker, geboren am 13. Mai 1945 in Bremen. Wohnhaft in Bremen-Vegesack, Fährgrund sieben. Und der Mann auf dem Bild war Johann Behrens. Daran konnte eigentlich kein Zweifel bestehen.

„Sag mir bitte, was das bedeutet.“ Ihre Stimme klang gepresst.